Häufige Missverständnisse über PV in Wohngebäuden
2023.Mar
29
Häufige Missverständnisse über private PV-Anlagen
Immer mehr Menschen möchten in Photovoltaikanlagen und Batteriespeichersysteme investieren. Der Verbraucherzentrale Bundesverband sagte jedoch, dass viele Missverständnisse letztendlich zu Enttäuschungen bei den Verbrauchern führen könnten.
Die Nachfrage von Eigenheimen nach Photovoltaikanlagen auf Dächern und Wohnbatterien wächst weiter. Um den Erwartungen von Gebäudeeigentümern gerecht zu werden, versucht die Verbraucherzentrale NRW, mit falschen Vorstellungen über Photovoltaikanlagen aufzuräumen, die professionelle Verbraucher enttäuschen können.
Søren Demandt, Energie-Digitaltransformationsanalyst der Verbraucherzentrale NRW, sagte: „Es ist sehr wichtig, dass die Menschen ihre persönlichen Ziele für die Nutzung von Photovoltaik klar erkennen und sich dann über andere Aspekte informieren können. Auf diese Weise können Enttäuschungen vermieden werden, und Solarenergie.“ wirklich effizient genutzt werden können.“
Das erste Missverständnis besteht darin, dass den Menschen versprochen wird, dass sie mit Photovoltaik und Speichersystemen autark sein können. Dies ist jedoch nicht der Fall, da Photovoltaikanlagen und Energiespeicherlösungen für Privathaushalte nur einen bestimmten Prozentsatz des Jahresstrombedarfs eines Haushalts decken können.
Der erreichbare Autarkiegrad eines Hauses liegt zwischen 25 % und 90 %, abhängig von der Höhe des Stromverbrauchs und ob ein Speichersystem installiert ist. Vor allem in den Wintermonaten gebe es nicht genügend Solarstrom, sodass Strom aus dem Netz zugekauft werden müsse, sagte Demandt. Eine vollständige Autarkie kann nur mit zusätzlichen saisonalen Speichern, etwa Wasserstoffstrom, erreicht werden.
„Das ist allerdings technisch sehr aufwändig und für Wohneinheiten wirtschaftlich wenig sinnvoll“, sagte Demandt.
Ein weiterer Irrglaube ist, dass Photovoltaikanlagen nur in Kombination mit Batterien einen Wert haben. Einige Hausbesitzer scheinen zu glauben, dass der Anschluss von Solarenergie an das Stromnetz aus wirtschaftlicher Sicht keine attraktive Option sei.
„PV-Anlagen können auch ohne Speicher wirtschaftlich wertvoll sein“, sagte Demandt. „Die Machbarkeit der Installation von Batterien für eine PV-Anlage hängt von einer Reihe von Faktoren ab – vor allem vom Haushaltsverbrauch und den Stromkosten.“
Daher sollten Hausbesitzer ihren Stromverbrauch ohne installiertes Speichersystem überprüfen. Sie können den nach der Installation des Batteriespeichers erzielten höheren Stromverbrauch mit den tatsächlich anfallenden Stromrechnungen vergleichen.
Die Verbraucherzentrale NRW widerspricht der Meinung, dass Dächer mit Südausrichtung immer besser für die Installation von Photovoltaikanlagen geeignet seien als Dächer mit Ost-West-Ausrichtung. Die Photovoltaik-Stromerzeugung strebt nicht nur eine möglichst hohe Stromabgabe an, sondern muss auch in der Lage sein, den kontinuierlichen Strombedarf zu decken. Im Vergleich zum Süddach erzeugt die auf dem Ost-West-Dach installierte Photovoltaikanlage nur etwa 80 % ihrer jährlichen Stromerzeugung. Allerdings kann die Stromerzeugung einer Solaranlage, die auf einem Ost-West-Dach installiert ist, über den Tag verteilt werden, da die Anlage morgens und abends noch viel Sonnenlicht abbekommt.
Viele Hausbesitzer haben kein Dach, um Photovoltaikanlagen zu installieren, und erwägen oft die Investition in steckerfertige Solaranlagen. Solche Geräte können sowohl auf dem Balkon als auch im Garten installiert werden. Wenn die Bewohner jedoch erwarten, dass sie Haushaltsgeräte wie Kaffeemaschinen mit Strom versorgen können, werden sie möglicherweise enttäuscht.
„Diese Module eignen sich besonders gut zur Grundlastabdeckung eines Eigenheims“, erklärt Demandt, „wo der Strom direkt genutzt wird, zum Beispiel für ein Telefon, einen Internet-Router oder einen Radiowecker.“
Mehr Strombedarf wird aus dem Netz gedeckt. Beispielsweise benötigt eine Kaffeemaschine etwa 2000 W Wärme, um Wasser zum Kochen zu bringen und zu erhitzen. Mit Balkon-PV-Modulen allein ist dies laut Verbraucherzentrale NRW nicht zu erreichen.